Violine (2), Viola (1), Violoncello (1)
Es handelt sich hier um eine pentatonische Musik, was man gemeinhin leicht mit fernöstlicher Landschaft assoziiert.Vorliegendes Werk hat aber kompositorisch keinen wirklichen Zusammenhang mit asiatischer Musik. Die Pentatonik bedeutet in dieser Komposition intervallische Reibungslosigkeit und transparente Klanglichkeit, welche auf den Streichinstrumenten mit natürlichen Flageoletttönen auf ideale Weise hervorgebracht werden können. Der kontrastierende Mittelteil bringt eine dichte Klangfläche mit scharfen Dissonanzen, die in voller Intensität erklingen und mit in Mikrointervallen gleitender Tonhöheveränderung kombiniert werden, wodurch ein extrem emotioneller Ausdruck und eine sprechende Gestik entstehen.
Das naturalistische Denken ist in dieser Komposition deutlich hörbar, wobei die poetisch rauschenden Naturklänge durch die besonderen Spielarten der Streichinstrumente hervorgebracht werden.
Wie der Titel "Variationen" zeigt, besteht die Musik aus Bearbeitungen einer Kernmelodie, die sich jedoch völlig im Hintergrund versteckt und erst nach den charakteristischen melodischen Verfremdungen am Ende in der Cellostimme unmerklich erscheint. Obgleich sie sich wie ein roter Faden durch das ganze Stück hindurchzieht, bleibt ihre Wahrnehmung beim Hörer aber auf der Ebene des Unbewussten.
Quelle: Text von der Homepage des Verlages, Edition HH - The Music Publisher
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 1. 3. 2020): Wang Ming . Variationen. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/172809 (Abrufdatum: 28. 11. 2024).